Warum wird nur über die humanitäre Krise in Aleppo, und nicht auch über die humanitären Krisen, die sich in vielen anderen Teilen Syriens beobachten lassen, berichtet? Dies gilt vor allem für Regionen, in denen die Handlungsweise Washingtons ISIL-Söldner von der Kette gelassen hat, die nun die syrische Bevölkerung abschlachten. Warum wird kaum etwas über die humanitäre Krise im Jemen berichtet, wo die Vereinigten Staaten und deren saudische Vasallen jemenitische Frauen und Kinder abschlachten? 

Und warum wird nichts über die humanitäre Krise in Libyen berichtet, wo Washington ein ganzes Land zerstört und deren Bevölkerung in Elend und Chaos gestürzt hat? Warum wird nicht über die humanitäre Krise im Irak berichtet, die seit nunmehr dreizehn Jahren anhält? Gleiches gilt für die humanitäre Krise in Afghanistan, die nun bereits seit fünfzehn Jahren anhält.

Die Antwort auf diese Fragen lautet, dass die Krise in Aleppo eine Krise Washingtons ist, in deren Angesicht Washingtons ISIL-Söldner in den Fokus der Angriffe der syrischen Armee und der russischen Luftwaffe geraten sind. Die durch Barack Obama und Hillary Clinton mit entsandten Dschihadisten („Wir kamen, wir sahen, sie starben“), die Syrien von innen heraus zerstören sollten, werden nun selbst zerstört.

Heuchelei um die "humanitäre Krise"

Die Obama-Administration und die westlichen Kartellmedien unternehmen den Versuch, die Dschihadisten im Angesicht des Aufrufens einer „humanitären Krise“ zu retten. Eine solche Heuchelei ist mittlerweile Standard in den außenpolitischen Gepflogenheiten Washingtons.

Falls sich die Obama-Administration auch nur geringfügig um eine „humanitäre Krise“ scheren würde, hätte die Obama-Administration nicht den Ausbruch einer humanitären Krise in Syrien, dem Irak, Afghanistan, Libyen und dem Jemen orchestriert.

Wir befinden uns in den USA zurzeit inmitten einer Präsidentschaftswahlkampagne, in deren Zuge niemand die berechtigte Frage aufwirft, warum die Vereinigten Staaten derart bestrebt sind, die demokratisch gewählte Regierung Syriens aus dem Amt zu entfernen, die großteils von der syrischen Bevölkerung gestützt wird.  

Ziel: Chaos stiften in der Islamischen Welt

Niemand wirft die Frage auf, warum der Narr im Weißen Haus sich dazu ermächtigt, den syrischen Staatspräsidenten aus dessen Amt entfernen zu wollen, indem durch die Vereinigten Staaten finanziell und militärisch unterstützte Dschihadisten, die durch die Mainstream-Presse als „moderate Rebellen“ bezeichnet werden, auf die syrische Bevölkerung gehetzt werden.

Washington, hat auf all diese Fragen selbstverständlich keine zufriedenstellenden Antworten, was auch der Grund ist, weshalb diese Fragen erst gar nicht gestellt werden.

Antwort auf diese Fragen ist, dass Washingtons Strategie zur Destabilisierung des Iran und der sich daran anschließenden Destabilisierungen der muslimischen Regionen innerhalb der Russischen Föderation, den ehemaligen Sowjetprovinzen in Zentralasien sowie der muslimischen Provinz Sinkiang in China zum Ziel haben, stabile Regierungen durch das Chaos des Dschihadismus zu Fall zu bringen.

Sturz säkularer Regierungen brachte den Terrorismus in die Länder

Der Irak, Libyen und Syrien blickten auf stabile säkulare Gesellschaften, in denen die harte Hand der jeweiligen Regierungen dazu genutzt wurde, um den Ausbruch von sektiererischen Konflikten zwischen den einzelnen Muslimsekten im Keim zu ersticken. Durch den Sturz von säkularen Regierungen in der Region und den anhaltenden Bemühungen zum Sturz al-Assads hat Washington das Chaos des Terrorismus über die Region gebracht.

Es gab im Mittleren Osten kaum Terrorismus bis Washington diesen Terrorismus im Zuge seiner militärischen Invasionen, Bombardierungen und Folteraktivitäten dorthin gebracht hat. Dschihadisten nach Art jener Gruppierungen, die Washington nutzte, um Gaddafi in Libyen vom Thron zu stoßen, erschienen plötzlich auch in Syrien auf der Bildfläche, nachdem das britische Parlament und die russische Regierung Obamas Plan zu einer militärischen Invasion in Syrien blockiert hatten. 

Da es Washington verwehrt blieb, Syrien direkt zu attackieren, bediente sich Washington dschihadistischen Söldnern in der Region. Das Medienkartell, das noch immer den Anschein von freien Medienorganen in der amerikanischen Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten versucht, griff Washington mittels der Propaganda unter die Arme, laut der es sich im Fall von dschihadistischen Terroristen um „syrische Demokraten“ handele, die gegen die „Assad-Diktatur“ aufbegehren.

CIA-Instrument Osama bin Laden

Die durchsichtige und gemeine Lüge ist so lange wiederholt worden, bis sich Mythos und Wahrheit immer stärker miteinander vermischt haben. Mit Blick auf Syrien besteht keinerlei Verbindung zu Washingtons ursprünglicher Rechtfertigung zur Ausübung von nackter militärischer Gewalt im Mittleren Osten. 

Ursprünglich wurden als Rechtfertigung die Anschläge von 9/11 ins Feld geführt, die dazu benutzt wurden, um eine militärische Invasion in Afghanistan auf Basis einer erfundenen Geschichte, laut der die Taliban Osama bin Laden – dem Drahtzieher der Anschläge in New York, der zum selben Zeitpunkt an Nierenversagen in einem pakistanischen Krankenhaus verstarb – Schutz gewährten.  

Osama bin Laden war nichts anderes als ein CIA-Instrument, das einst gegen die Sowjets in Afghanistan in Stellung gebracht wurde. Bin Laden war nicht Hintermann der Anschläge von 9/11, so wie dies mit großer Gewissheit auch nicht die Taliban gewesen sind.

Westliche Medienkartelle helfen, Lügen der Regierungen zu verdecken

Doch die westlichen Medienkartelle deckten die durch das Regime von George W. Bush verbreiteten Lügen, so dass die westliche Öffentlichkeit durch die Parole getäuscht wurde, laut der wir sie in Übersee attackieren und schlagen müssten, bevor sie uns erneut in der Heimat attackierten.

Selbstverständlich waren Muslime nicht darauf aus, uns in der Heimat zu attackieren. Würde es sich im Fall von Muslimen tatsächlich um eine Bedrohung unserer nationalen Sicherheit handeln, weswegen fährt die US-Regierung dann noch immer damit fort, derart viele von ihnen in Form von Flüchtlingen, die aus Washingtons Kriegen gegen die muslimische Welt resultieren, hierher in die Heimat zu verbringen?

Im Fall von 9/11 handelt es sich um das „neue Pearl Harbor“ der Neokonservativen, von dem sie zuvor gar schrieben, dass sie es brauchten, um deren geplante Kriege im Mittleren Osten lostreten zu können. George W. Bushs Finanzminister hatte erklärt, dass sich das große Thema im Rahmen der ersten Kabinettszusammenkunft des Bush-Regimes um eine Invasion des Iraks drehte.

Neocons: Sicherung des US-Hegemonialanspruchs

Und diese Kabinettszusammenkunft fand zeitlich vor 9/11 statt. Um es mit anderen Worten auszudrücken, wurden Washingtons Kriege im Mittleren Osten zeitlich vor den Anschlägen von 9/11 geplant. Mit Blick auf die Neokonservativen handelt es sich um Zionisten. Indem sie den Mittleren Osten im Chaos versinken lassen, erreichen sie zwei wichtige Ziele.

Die Neocons sind bestrebt, eine organisierte Opposition, die der israelischen Expansion in der Region entgegensteht, zu entfernen, und sie spannen den Dschihadismus für ihre eigenen Ziele und Zwecke ein, um Nationen wie Russland, den Iran und China, die dem hegemonialen und unipolaren Machtanspruch der USA im Weg stehen, zu destabilisieren.

Noch immer verharren Washington und die Neocons in dem fatalen Glauben, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion die weltweit „unentbehrliche Nation“, die Vereinigten Staaten hervorgebracht hat. Osama bin Laden, der angebliche Drahtzieher hinter den Anschlägen von 9/11, lag im Sterben, und sah sich nicht dazu in der Lage, einen Terrorkrieg gegen die USA aus einer Höhle in Afghanistan zu orchestrieren.

Afghanistan und Irak: Washingtons Kriegslust blieb ungebrochen

Die Taliban waren zu jenem Zeitpunkt darauf fokussiert, ihre Herrschaft über Afghanistan zu etablieren, weshalb es ihnen nicht danach stand, den Westen militärisch anzugreifen. Nach einer Bombardierung von Hochzeitsgesellschaften, Beerdigungen und Fußballspielen, an denen sich Kinder beteiligten, wandte Washington sich schließlich dem Irak zu. 

Von Seiten des Irak ließ sich jedoch keinerlei Kriegslust gegenüber den USA feststellen. UN-Waffeninspekteure führten damals aus, dass der Irak über keine Massenvernichtungswaffen verfügte, doch Washington hörte nicht zu. Im Gegenteil unterstützten die US-Kartellmedien das Bush-Regime dabei, die Szenerie eines potenziellen Atompilzes über den Vereinigten Staaten zu kreieren, um einen Vorwand für den Einmarsch im Irak zu schaffen.

Der Irak verfügte über jedoch über keine atomaren Waffen und jedermann war sich darüber bewusst. Fakten waren damals wie heute allerdings irrelevant. Es ging einzig und allein darum, die politische Agenda abzuarbeiten, eine Agenda, die der breiten Öffentlichkeit verborgen blieb. Um diese politische Agenda voranzutreiben, welche die US-Regierung nie vorhatte zu enthüllen, missbrauchte Washington die Furcht der Menschen zur Durchsetzung eigener Ziele.

Nach dem Irak wurde Libyen in Schutt und Asche gelegt

„Wir müssen sie in ihren Ländern bekämpfen, bevor sie uns hier in der Heimat töten“, wie der allgemeine Tenor lautete. So wurde der Irak, ein stabiles, progressives Land in Schutt und Asche gelegt. Libyen war als nächstes dran. Denn von Gaddafi war bekannt, dass er sich der Afrikagruppe Washingtons niemals anschließen würde.

Darüber hinaus arbeitete China an einer Erschließung und Entwicklung von Erdölfeldern im Osten Libyens. Washington wurde bereits durch die russische Präsenz im Mittelmeerraum herausgefordert und wollte mit allen Mitteln verhindern, dass auch China in dieser Region Fuß fasste. Also musste Gaddafi gehen. 

Darauf folgte die mediale Verbreitung von bislang unbewiesenen Vorwürfen, laut denen Assad Chemiewaffen gegen jene Protagonisten der Rebellion in Syrien zum Einsatz gebracht habe, die durch Washington unterstützt wurden. Kaum jemand glaubte die durchsichtige Lüge Washingtons, noch nicht einmal die Abgeordneten im britischen Parlament.

Das übergeordnete Ziel Washingtons

Nicht dazu in der Lage, militärische Unterstützung zum Zweck einer Invasion in Syrien zu finden, entsandte Hillary Clinton in ihrer damaligen Funktion als US-Außenministerin die durch Washington zum Zweck der Zerstörung Libyens instrumentalisierten Dschihadisten in der Folge nach Syrien, um Assad zu stürzen.

Den Russen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch derart naiv und gutgläubig gewesen sind, um Washington zu vertrauen, dämmerte es letztendlich, dass die Instabilität, die Washington über die Region des Mittleren Ostens brachte, auf Russland selbst abzielte. Russlands Regierung traf daraufhin die Entscheidung, mit Blick auf Syrien – und dem offiziellen Ersuchen durch die syrische Regierung – eine rote Linie in den Sand zu ziehen, um gegen die durch Washington unterstützten Dschihadisten zu Felde zu ziehen.

Washington ist erbost und droht nun damit, eine weitere kriminelle Verletzung des Nürnberg-Standards mittels einer sich intensivierenden Aggression gegenüber Syrien zu begehen. Solch ein unbedachter Schritt würde Washington in offenen Konflikt mit Russland bringen – und wie es momentan aussieht auch mit China.

Bevor die Europäer Washington dazu befähigen, einen solch gefährlichen Konflikt vom Zaun zu brechen, sollten sie zuvor lieber erst einmal die ausdrückliche Warnung von Sergei Karaganow, einem hochrangigen Mitglied des außen- und verteidigungspolitischen Rats des russischen Außenministeriums beherzigen:

„Russland wird niemals wieder auf seinem eigenen Territorium einen Krieg führen. Falls die NATO einen Angriff auf eine Nuklearmacht, wie wir sie darstellen, planen sollte, wird die NATO dafür bestraft werden.“

Dass die Regierung der Vereinigten Staaten kriminell handelt und vom Wahnsinn befallen zu sein scheint, sollte jede Person auf unserem Planeten zutiefst beunruhigen. Hillary Clinton scheint auf den Ausbruch eines offenen Konfliktes mit Russland aus zu sein. Unabhängig davon lassen Obama, die Kartellmedien sowie das demokratische und republikanische Establishment nichts unversucht, um mit aller Macht jene Person ins Weiße Haus zu bringen, die diesen Konflikt mit Russland bis zum Maximum eskalieren wird.

Das Leben auf unserem Planeten liegt in den Händen der kriminell und vom Wahnsinn befallenen Handelnden. Und in eben jenem Aspekt findet sich die wahre humanitäre Krise, die unseren Planeten in Atem hält.

Anmerkungen zu diesem Bericht:

Generalleutnant Michael Flynn, Direktor des Geheimdienstes des Pentagons, erklärte jüngst in einem Interview, dass die Schaffung von ISIL eine „durch Washington bewusst und willentlich getroffene Entscheidung gewesen ist“. Lesen Sie dazu folgende weiterführende Berichte: HIER und HIER

Das DIA warnte davor, dass ISIS in Teilen des Iraks und Syriens ein salafistisches Kalifat ausrufen würde. Lesen Sie hierzu diesen weiterführenden Bericht. Diese Warnung verhallte ungehört, da das neokonservative Regime von Obama ISIS als strategisches Instrument betrachtete, das sich in Syrien gegen die Regierung Assad zum Einsatz bringen ließ.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2016 Dr. Paul Craig Roberts / Institute for Political Economy

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